Der Blutmond steht reif am Himmel und die Jäger hören den Ruf. Das Biest in ihnen strebt nach Freiheit, Jagd, Beute, Lust. Meine Beute jedoch versteckt sich in den alten Bäumen weit unten am Fluss. Vergelten werd‘ ich die versäumte Jagd nach ihrer so selt‘nen Gefügigkeit. Und nach Vergeltung flehen wird sie, leugne es nicht. Auch, wenn sie jedes Mal entflieht.
Sie flieht erneut vor dem, was wahr, bis sie sie so wild davon ergriffen, dass es ihr gefiedert Herz und Seel und Geist gar ganz verzehrt. Hungrig schleicht es sich heran und jagt, noch lang nachdem Tribut lüsterner Pranken sie erlegt, sich danach sehnend zu beanspruchen ihr Fleisch. Auf sanfteste Weise wird es sie fangen und ihr dann wild den Atem rauben. Mit Bissen, so inbrünstig, nach Vergeltung flehen wird sie, leugne es nicht. Auch wenn sie jedes Mal dagegen kämpft.
Sie kämpft gegen das Biest, das sie verfolgt, viel länger schon, als sie es weiß. Ein Biest, unterworfen einem Wunsch, den sie verschmäht. Erzwingen wird der Blutmond von ihr Sehnsucht, niemals ausgesprochen. Und so wird aus der Beute selbst gar animalisch Liebreiz. Gefiedert Herz und Seel und Geist erwachsen Fell und Klau‘ und Schweif. Erlegen seiner nun enthüllten Jägerin, um Vergeltung flehen wird er, leugne es nicht. Auch wenn er stets dabei zu lächeln weiß.
Er lächelt, durchstoßen von ihrer lieblich‘ Klaue und von ihrem Zorn gebissen, der geschuldet der gerissensten von allen Klingen, mit der sie wurd' erlegt. Die verweg‘ne und beharrlich‘ Klinge triebhaften Verlangens, mit welcher er sich längst den Weg gebahnt in Gefilde oh so tief. Nicht einmal, und nicht zweimal stieß er zu, und als sie beißt, stößt er noch immer. Mit nun entfesselter ekstatisch‘ Lust, nach Vergeltung flehen wird er, leugne es nicht. Auch wenn er jedes Mal verharrt.
Er verharrt und observiert, erlegt von lustvollem Gesang der Waffenruhe. Er wird verharren, bis gesungen ihr letzter Akkord, um einen weiteren anzustimmen. Einen Akkord süßesten Vergnügens, der in wilder Eruption durch ihrer beider Fleisch und Stimmte bersten wird. Erlegt durch des and‘ren Bestie, erreicht die Jagd den Höhepunkt. Und seine Jägerin, in sanguinischer Nacht, wird sterben den zärtlichsten aller Tode, flehend nach Vergeltung. Leugne es nicht.
Das strenge Schwert zu Eurer zarten Hand